HERZZEIT
Mein Herz weint, weil das Zuhause, das ich geben wollte, in mir selbst zu bröckeln beginnt.
Die Welt draußen, verkauft im Glanz des Neoliberalismus, erstickt im Griff erzkonservativer Kälte.
Auf der Matte verliere ich den Halt, der Kreislauf stürzt ins Bodenlose — bis meine Füße den Boden berühren.
Ein Atemzug, ein Moment, und die Seele löst sich aus ihren eigenen Mauern.
Liebe breitet sich aus. Grenzen entstehen, doch schließen nichts aus. Ein stilles Ja zu allem, was ist.
Ich bin hier. Ich bin genug. Ich bin frei.
Manchmal bricht der Schmerz so tief aus mir heraus, dass mein Herz kaum mehr atmen kann. Verrat liegt in der Luft — nicht nur im Kleinen, auch im Großen. Es sind Tage, an denen der neoliberale Glanz der Welt bröckelt und darunter nur noch die harte, erzkonservative, nationale Kälte spürbar bleibt. Wo Werte, die einst ein Zuhause waren, verschwinden wie Nebel im Morgenlicht.
Mein Herz weint, weil ich fühle, dass ich nicht mehr das sichere Nest, den geschützten Raum geben kann, den ich selbst so sehr gebraucht hätte. Das Gefühl, nicht mehr halten zu können, lässt die Tränen fließen — sie reißen Mauern nieder, die ich lange um mich gebaut habe.
Auf der Matte verliere ich fast den Halt. Mein Kreislauf fällt ins Bodenlose, mein Körper scheint zu kippen, doch dann verankere ich meine Füße tief in der Erde. Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug. Ich spüre, wie meine Seele sich langsam aus den selbst auferlegten Ketten befreit.
Ein leiser Moment von Frieden breitet sich aus. Mein Herz, noch eben im Schmerz gefangen, weitet sich in purer Liebe und selbstbestimmter Freiheit. Grenzen setzen — ohne auszugrenzen. Raum geben — ohne zu verlieren.
Ich atme tief durch. Ich bin hier. Jetzt. In diesem Prozess des Loslassens, Annehmens und der bedingungslosen Akzeptanz. Und für einen Augenblick ist alles gut, so wie es ist.