Eine kleine Geschichte für das Herz von mir an dich.
Es beginnt mit einem Funken – so zart und doch voller Kraft. Ich nehme mir Zeit, halte inne und beobachte, wie mein Herz langsam aus seinem tiefen Schlaf erwacht und sich Schritt für Schritt öffnet.
Das Feuer beginnt zu lodern. Es wärmt, es nährt, und doch birgt es die Möglichkeit der Zerstörung. Ich bleibe ruhig, ganz nah bei mir, und lausche den Impulsen von außen. Diese Impulse – so fein, so leise und doch voller Energie – lassen sich nicht länger übersehen.
Mein Nervensystem kennt den Alarmzustand, wenn ich mich auf etwas Neues zubewege. Doch ich atme tief ein und aus, versuche, das Feuer in mir zu beruhigen, das immer stärker lodert. Es gelingt mir nur schwer. Aber anstatt mich dagegen zu wehren, nehme ich die Energie an, die dieses Feuer mit sich bringt. Dieses Gefühl, das sich in mir regt, ist zart und zugleich kraftvoll. Es lässt sich nicht ignorieren.
Mit der Zeit wird das Gefühl stärker, drängender, lauter. Es beginnt zu schmerzen, und mit dem Schmerz kommt die Angst. Doch dann erhebt sich die Wut und stellt sich schützend vor mich. Ich schaue ihr in die Augen und sage: Ich kenne dich. Ich kenne auch den Schmerz. Lass uns hinschauen.
Gemeinsam nehmen wir uns ein Herz. Wir halten inne und lassen uns in diesen Moment hineinfallen. Es ist nicht leicht, mit der Wut und dem Schmerz zu sein. Doch es ist auch schön – so zart und zugleich so kraftvoll.
Alles in mir gerät in Bewegung. Ich habe das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Also richte ich meinen Fokus auf meinen Atem, lasse mich tiefer in diesen Raum zwischen Wut und Schmerz sinken. Schicht um Schicht fällt von mir ab – alte Muster, Glaubenssätze, Konditionierungen, Zellerinnerungen. Dieses Feuer trägt eine Weisheit in sich, die mich atemlos macht, und doch vertraue ich ihm.
Langsam beginnt sich mein Herz weiter zu öffnen. Alles wird weicher, sanfter, zarter. Diese Zartheit, verborgen hinter so viel Kraft, überwältigt mich. Es ist fast unerträglich, und doch nimmt die Wut die Neugier bei der Hand und flüstert: Gemeinsam schaffen wir das.
Die Angst lächelt leise und sagt: Ich vertraue dir. Darum sind wir hier. Mein Herz beginnt vor Aufregung zu beben, während ich weiter atme und meinen Fokus halte.
Und dann entdecke ich sie – dieses kleine, zarte Mädchen, eingehüllt in ihrer eigenen, mächtigen Kraft. Ein Bündnis, das vor langer Zeit geschlossen wurde. Ich spüre ihre Verletzlichkeit, erkunde ihre Sinnlichkeit, erlebe ihre Sanftheit und erkenne das Licht und die Liebe, die sie tief in sich trägt.
Ich bin tief berührt von so viel Zartheit und immenser Kraft. Tränen fließen. Ich bin angekommen. Und es fühlt sich gut an. Ich lasse mich darauf ein und bleibe einfach in diesem Moment – ganz nah bei mir.