Im Zeiten des Wandels

Im September letzten Jahres dachte ich, der liebe Gott hat mich vergessen. Wirklich. Da war nur noch ein „Warum ich?“ Ein Loch nach dem anderen. Ein Stolperstein, der mich nicht nur zu Fall brachte, sondern mir auch die Kraft nahm, wieder aufzustehen.

Ich fiel tief. Und tiefer. Und irgendwann wusste ich nicht mehr, ob ich falle oder einfach nur verschwinde.

Und dann – kam die Hütte. Still. Ein Garten. Wasser und ein zauberhafter See. Zurück zu den Wurzeln. Nichts Großes. Kein lautes Zeichen. Aber ich stand da. Auf dieser Erde. An diesem Ort.

Und plötzlich – wie aus dem Nichts – wuchs etwas durch mich hindurch. Eine Wurzel. Oder ein Licht. Eine Kraft, die durch meine Fußsohlen in die Erde wuchs. Ein Pfahl. Eine Verbindung.
Kein Gedanke. Kein Glaube. Nur: Spüren. Da-Sein. Eins-Sein. Ich fühlte mich nicht mehr allein. Ich war nicht mehr vergessen.

Ich war gehalten. Von unten. Von innen. Von allem.

Und heute? Heute sind wir zurückgekehrt – ins Kloster in Preetz. Eine Besichtigung. Ein Neubeginn. Ein anderer Boden, aber dieselbe Wurzel. Dieser Ort hat mich schon immer fasziniert und ich fühlte mich sehr zu ihm hingezogen und angezogen. Ein neuer Lebensabschnitt. Aber das, was in mir gewachsen ist, bleibt.

Die Pfahlwurzel. Die Verbindung. Die Erinnerung daran, dass wir manchmal erst alles verlieren müssen, um wirklich zu landen.

In uns. Im Leben. Im Göttlichen.