Ich habe 21 Tage lang jeden Morgen den Sonnengruß gemacht – nicht als Sport, sondern als Begegnung mit mir selbst. Ich habe geweint, gelacht, gezweifelt, gehofft. Und heute ist dieser 21. Tag. Ein Tag, an dem sich etwas verändern müsste, sagt die Wissenschaft. Und doch bin ich mittendrin – nicht am Ziel.

Was ich fühle, ist schwer zu greifen.
Eine Ruhe, fast Leere.
Ein Zustand des „Nichts“.
Und trotzdem schlägt mein Herz lauter denn je.
Ich habe Angst vor dem Normalen. Vielleicht weil das „Normale“ für mich immer das Extrem war. Vielleicht weil ich nun erkenne: Ich bin nicht mehr dieselbe.

Heute erlebe ich einen Albtraum – und vielleicht ist genau dieser mein größter Durchbruch.
Ich bin zurück in meiner Geburtsstadt. Wieder in meinem alten Beruf einsteigen.
Nach all den Jahren. Nach dem Ausbrechen, dem Suchen, dem Losfliegen.

Ich erinnere mich an damals. An das Silvesterfest im Schloss.
Ich wollte ein Kleid, das zu mir passt. Das perfekte war zu teuer. Also habe ich mir den Stoff gekauft und mein eigenes Kleid daraus nähen lassen.
Es wurde mein eigenes Märchenkleid. Mein Brautkleid für mich selbst.
Heute fühlt es sich wieder so an:
Ich nähe gerade ein neues Leben. Aus Fäden, die ich selbst gewählt habe.
Nicht wie früher. Und doch ein Teil von mir.
Same same – and beautifully different.

Ich frage mich:
Bin ich bereit, andere Frauen auf ihrem Weg zu begleiten?
Heraus aus toxischen Beziehungen? Raus aus Co-Abhängigkeit?
Bin ich nicht selbst noch in alten Mustern verstrickt?

Vielleicht ja.
Aber vielleicht genau deshalb.
Weil ich den Weg kenne. Weil ich weiß, wie sich das Nichts anfühlt. Und wie man daraus Gold webt.

Ich gehe weiter. Mit meinen Sonnengrüßen. Mit meiner Geschichte.
Mit leiser Kraft und weiblicher Würde.

Dies ist nicht das Ende meiner Reise.
Dies ist der Anfang.