Heute bin ich auf dem Markt einer Frau wieder begegnet, die ich vor einigen Jahren schon einmal getroffen hatte. Sofort war da wieder dieser Raum, diese besondere Essenz zwischen uns: geprägt von unseren eigenen Geschichten, von Momenten des Zusammenbruchs und des Aufbruchs, von dem leisen Aufbau von Vertrauen in uns selbst.
In uns allen lebt ein Urmensch. Nicht der Wilde aus den Bildern unserer Fantasie, sondern ein innerer Teil – roh, klar, unverstellt. Ein Wesen, das noch weiß, wie man den Wind spürt, den Boden unter den Füßen wahrnimmt und den eigenen Herzschlag hört.
Dieser Urmensch in uns trägt das Wissen des Ursprungs. Er kennt keine Masken, keine Rollen, keine Vergleiche. Er lebt im unmittelbaren Spüren: Hunger, Freude, Angst, Geborgenheit – alles darf sein, alles hat seinen Platz. Er weiß, dass wir verbunden sind mit den Zyklen der Natur, mit den Rhythmen von Tag und Nacht, Werden und Vergehen.
Wenn wir uns an diesen Ursprung erinnern, berühren wir das Urvertrauen – dieses stille, tiefe Wissen: Ich darf sein. Ich bin getragen. Ich bin richtig.
Vielleicht ist genau das, was Begegnungen wie diese so kraftvoll macht: Sie erinnern uns an den Urmenschen in uns, an das Urvertrauen, das bleibt, auch wenn Wege sich trennen und sich wieder kreuzen. Nicht aus Zufall, sondern aus einem inneren Rhythmus heraus, der uns zurückführt zu Begegnungen, die berühren, inspirieren und verbinden.
Denn alles, was wir suchen, war schon immer da – in uns, in der Verbindung zu anderen, im unerschütterlichen Raum des Urvertrauens.