Ich war auf der Suche nach einer Pause. Einer Auszeit. Nicht einfach Urlaub – sondern ein Raum, in dem ich mich selbst wieder hören konnte.
So kam ich nach Dresden.

Ich wusste nicht genau, warum gerade diese Stadt. Ich hatte keine direkte Verbindung dorthin. Kein „Muss“. Kein Plan. Nur ein leises Ziehen – wie eine unsichtbare Hand, die sagt: Komm hierher. Und dann war ich da. Ich stand vor der Frauenkirche. Ich ging durch die alten Gassen, saß am Elbufer, blickte auf das Licht, das sich im Wasser spiegelte – und plötzlich war da etwas.

Nicht laut. Nicht spektakulär. Sondern tief. Klar. Ganz still.

Etwas in mir wurde berührt. Etwas, das ich nicht erklären konnte. Es war, als würde sich eine Tür öffnen, von der ich nicht wusste, dass sie da ist. Kein Gedanke. Kein Plan. Nur ein Gefühl: Ich kenne diesen Ort. Ich war hier. Vielleicht nicht mit diesem Körper, aber mit meiner Seele. Ich konnte spüren, dass Dresden einmal mehr war als nur eine Stadt. Es war ein geistiger Ort. Ein Ort von Tiefe, von Schönheit, von Wahrheit. Ein Ort, an dem das Menschliche und das Erhabene sich nicht widersprachen – sondern einander stärkten.

Und ich? Ich saß da – mittendrin – und erinnerte mich. Nicht an etwas Äußeres, sondern an etwas in mir.

Ein stiller Moment der Verbundenheit

Ich setzte mich auf eine Bank an der Elbe. Ich atmete. Ich ließ mich von der Weite tragen, von der Klarheit, von der alten Kraft, die dieser Ort noch immer ausstrahlt – trotz allem, was geschehen ist. Und plötzlich war da nicht nur Frieden. Da war eine Art inneres Wissen: Ich bin nicht gebrochen. Ich bin nicht verloren. Ich bin Teil von etwas, das größer ist als meine Geschichte.

Dresden in mir

Ich begann zu verstehen: Das, was ich hier spürte, war nicht nur Erinnerung – es war eine Einladung. Mich zu erinnern an das, was in mir schon immer da war:
• Die Sehnsucht nach Tiefe.
• Der Blick für das Schöne, das Wahre.
• Die Bereitschaft, still zu werden und zu lauschen – auch wenn niemand spricht.

Dresden hat mich nicht verändert. Es hat mich zurückgeführt. Zu mir selbst. Zu einer Stimme in mir, die ich fast vergessen hatte – die aber nie wirklich weg war.

Was bleibt

Ich reiste irgendwann wieder ab. Aber ich nahm etwas mit: Eine Art inneres Licht. Nicht laut. Nicht sichtbar. Aber echt. Ich erinnere mich. Ich war hier. Ich bin verbunden. Und ich trage weiter, was dieser Ort mir gezeigt hat. Nicht für andere. Nicht als Pose. Sondern als stille Entscheidung – für mich.