Unser Gehirn braucht etwa 21 Tage, um neue neuronale Verknüpfungen zu bilden und Gewohnheiten zu verändern oder zu entwickeln. Doch der eigentliche Prozess dahinter ist oft vielschichtiger – eine Reise durch innere Widerstände, Zweifel und schließlich tiefe Verankerung.
Zum ersten Mal habe ich das in der Karibik bewusst ausprobiert. Ich hatte mich entschieden, eine neue Gewohnheit zu etablieren – und tatsächlich, alles fühlte sich gut an, ich war auf dem Weg. Doch dann kam der Moment, den viele kennen: Zwischen dem 6. und 8. Tag beginnt das Ego zu grummeln, es wird unruhig, sucht nach alten Mustern. Kurz darauf, etwa am 12. bis 14. Tag, meldet sich der Verstand: „Wofür das Ganze? Uns geht es doch eigentlich gut.“ Ein innerer Kampf beginnt. Doch wer dranbleibt, erlebt zwischen dem 18. und 20. Tag etwas Besonderes – es öffnen sich neue Türen. Ich deute es so, dass verschiedene Bewusstseinsebenen in Bewegung kommen: das bewusste Denken, das Unterbewusstsein und die tiefere innere Ebene, die schließlich mit einem Gefühl verankert wird.
Aus meiner Erfahrung braucht es weitere 20 Tage, um diese Veränderung nachhaltig im Leben zu integrieren. Es ist ein spannender Prozess, den ich auch in meinen Yoga-Challenges immer wieder beobachte. Anfangs starten etwa 40 Teilnehmer, in der zweiten Woche sind es noch 15, am Ende bleiben 3 bis 6 übrig. Die größte Herausforderung? Es sind nicht die anspruchsvollen Asanas oder bestimmte Ernährungsweisen. Die wahre Herausforderung liegt darin, sich jeden Tag aufs Neue zu begegnen – und immer wieder die eigene innere Haltung zu reflektieren.
Welche Gewohnheiten nähren dich wirklich – und welche halten dich in alten Mustern gefangen? Bist du bereit, dir selbst für 40 Tage zu begegnen und zu entdecken, was für dich möglich ist?