„Manchmal liegt der größte Mut nicht im Aufbruch,
sondern im Ankommen bei sich selbst.
In der Stille.
In der Zartheit.
Dort, wo das Herz wieder atmen darf –
und die Liebe zu dir selbst Wurzeln schlägt.“
In den letzten Monaten habe ich mein Leben nicht nur verändert – ich habe es entblättert. Ich habe mich Schicht für Schicht von dem befreit, was mich klein hielt, was mir nicht mehr entsprach, was mir den Zugang zu meinem innersten Licht verstellte.
Es war kein radikaler Schnitt. Es war eher ein langsames Abtauchen. Wie ein Tauchgang hin zu einem Ort, den ich vergessen hatte – und der doch immer da war. Ich erinnere mich an Sulawesi, eine wunderschöne Insel in der Nähe von Bali. Dort, wo das Meer tief und still wird. Wo ich nur für einen Moment auf 40 Meter hinabgleiten durfte, um ein einziges, winziges Seepferdchen zu sehen. Ein Wesen, kaum sichtbar, aber von solcher Schönheit,
dass es mir den Atem nahm.
Damals wusste ich nicht, dass dieses Seepferdchen eines Tages in meinem Inneren wieder entdecken würde. Dass es ein Teil von mir ist – für diese Lebensphase ein Krafttier, mein Spiegel, mein sanfter Lehrer. Jetzt, auf dieser Reise zu mir selbst, spüre ich: Ich bin dort angekommen. Nicht auf dem Grund des Ozeans – sondern auf dem Grund meines Herzens.
Ich bin still geworden. So still, dass ich mich hören kann. So klar, dass ich mich erkennen darf. Und ich habe mich gefunden: In meiner Verletzlichkeit. In meiner Zärtlichkeit. In meiner Sehnsucht nach echter Verbundenheit.
Nicht nur mit anderen – sondern vor allem mit mir.
Ich bin nicht mehr die, die ich einmal war. Und doch war sie immer schon in mir. Diese Frau, die mit ihrem Herzen durch die Tiefe gleitet. Die mit ihrer Hingabe sich um das Leben legt und sich halten lässt, statt zu kämpfen. Wie das Seepferd das sich mit seinen feinen Greifschwanz am Seegras oder an der Koralle festhält – nicht aus Angst, sondern aus Vertrauen ins Getragen werden. Die sanft und leise bleibt, wo früher Lautstärke und Anpassung war.
Ich habe mich erinnert: Dass wahre Stärke weich ist. Dass Liebe bei mir beginnt. Dass mein inneres Zuhause kein Ort ist, sondern ein Zustand – voller Innigkeit, Weite und stillem Glück. Und vielleicht liest du das hier und spürst, dass auch in dir etwas erwachen will. Etwas, das du nicht mehr wegdrücken kannst. Etwas, das gesehen, gehalten, geliebt werden will.
Dann lass dir sagen: Du bist nicht allein. Und du musst nichts tun, außer zu lauschen. Dich zu erinnern. Dich einzulassen – auf dich selbst. Denn auch in dir ruht etwas in der Tiefe deines Herzens, was entdeckt und erweckt werden möchte. Zart, wachsam, geduldig. Es kennt den Weg.
Es trägt die Qualitäten in sich, die du in dieser Welt so sehr brauchst: Vertrauen. Sanftmut. Liebe. Treue zu dir selbst.
Du darfst dich festhalten. Du darfst dich führen lassen. Und du darfst – ohne Kraftaufwand – ganz du selbst sein.
So wie du bist, bist du genug. Und alles, was du brauchst, ruht bereits in dir.