Der Sturm hat sich gelegt.
Was bleibt, bin ich – roh, erschöpft, aufgewühlt und doch erfüllt von einer neuen, stillen Kraft.

Vor drei Wochen habe ich mich auf den Weg gemacht, bewusst, ohne zu wissen, wohin er mich führen würde.
Ich konnte nicht ahnen, in welche Tiefen ich sinken, welche Schatten ich umarmen und welche Mauern ich in mir einreißen würde.
Es war keine spontane Flucht – es war eine Entscheidung.
Eine Entscheidung, mich selbst ganz zu begegnen.

Es ging nicht nur um Trennung, nicht nur um Schmerz.
Es ging darum, Spuren zu hinterlassen.
Wahrhaftige Spuren – in mir, für mein Leben, für die, die mir folgen.

Ich habe jeden Stein umgedreht.
Jede Wahrheit angeschaut, jede Illusion losgelassen.
Ich habe mich gefragt: Habe ich wirklich alles gesehen? Alles gefühlt?
Oder gab es noch etwas, das ich nicht tragen wollte?

Und ich sehe:
Ich bin nicht allein.
Überall um mich kämpfen Menschen ihre eigenen inneren Schlachten.
Ich spüre ihren Schmerz, ihre Angst, ihre Wut – und erkenne mich selbst darin.

Die Frage ist:
Können wir uns wirklich begegnen – ganz ehrlich, ganz nackt –
ohne in der Geschichte des anderen verloren zu gehen?

Heute weiß ich:
Ja, es ist möglich.
Wenn wir in uns selbst verankert bleiben.
Wenn wir atmen.
Wenn wir fühlen, ohne zu fliehen.
Wenn wir lieben, ohne uns aufzugeben.

Meine Matte, mein Atem, die stillen, herzoffenen Menschen an meiner Seite – sie haben mir Halt gegeben.
Sie haben mich daran erinnert, dass Frieden nicht außerhalb von uns entsteht, sondern mitten in uns, wenn wir bereit sind, ihn einzuladen.

Ich atme ein.
Ich spüre ihn.
Den Frieden, der sich langsam in mir ausbreitet wie Licht unter verbrannter Erde.

Ich bin gefallen.
Ich bin verbrannt.
Und ich stehe wieder auf – aus meiner eigenen Asche.

Hallo, neues Leben.
Hallo, ungezähmte Kraft.
Hallo, ich.