Es wird immer klarer:
Wandel geschieht nicht im Außen.
Er geschieht tief in uns.
In den letzten Tagen hat es in mir getobt – wie ein Kampf der Titanen.
Ein inneres Ringen, das mich erschüttert, herausfordert, an meine Grenzen bringt.
Es kostet mich alles: meine Kraft, meinen Fokus, mein Vertrauen.
Und doch:
Ich stehe noch.
Nicht mehr fest wie früher – aber echter, durchlässiger, geerdet auf neue Weise.
Ich spüre eine neue Art von Stabilität.
Nicht die, die nichts erschüttert –
sondern die, die selbst dann noch trägt, wenn alles um mich herum zerbricht.
Ein Abend hat mich besonders tief getroffen.
Eiskalt erwischte es mich – die Begegnung mit den toxischen Zügen meines Gegenübers.
Ich wollte es nie benennen, nie in Schubladen stecken.
Doch an diesem Abend war kein Weg mehr daran vorbei.
Liebe, die einst bereit war zu vergeben,
gerät ins Wanken.
Wut flammt auf.
Hass blitzt auf.
Psychologische Spielchen, so fein gesponnen, dass sie fast unerträglich werden.
Die Worte, die mich treffen, sind wie Pfeile –
ich weiß: sie gelten nicht mir.
Und dennoch treffen sie mitten ins Herz.
Ich habe so oft geübt, mich zu schützen.
Doch diesmal – ich kann nicht mehr.
Ich bin müde vom Kämpfen.
Erschöpft. Leer.
Und so lasse ich los.
Lasse alles los.
Ich gebe mich hin –
dem Schmerz, dem Moment, der Welle, die mich durchrüttelt.
Ich weiß nicht, ob sie mich zerschmettern wird.
Aber ich vertraue, dass sie mich formen wird.
Der Schmerz ist kaum auszuhalten –
und doch ist er ein Teil meiner Wandlung.
Ein Tor.
Ein Feuer, das verbrennt, was nicht mehr zu mir gehört.
Inmitten des Zerbruchs beginnt der Neubeginn.
Tiefer. Wahrer. Und getragen von dem, was in mir erwacht.