„Du bist eine brennende Amazone“, sagte sie – und ich spürte, wie mein ganzer Körper antwortete.

Das Feuer in mir war nie das Problem. Ich hatte nur verlernt, ihm einen Boden zu geben.

Sie kennt mich, vielleicht besser als viele andere. Zehn Jahre, in denen sie mein Zittern gesehen hat, mein Einfrieren, mein Aufbäumen, mein Erwachen. Und als sie mich ansah und sagte: „Du bist eine brennende Amazone“ – da spürte ich, wie es in meinem Bauch zu glühen begann. Nicht in meinem Kopf. Nicht als Gedanke. Sondern als Wärme, die von innen kam. Lebendig. Echt.

Früher hätte mich das Brennen überfordert. Mein Nervensystem hätte Alarm geschlagen – zu viel Energie, zu viel Feuer, zu viel Gefühl. Ich hätte versucht, mich zu kühlen, mich klein zu machen, mich zu beruhigen. Heute weiß ich: Dieses Brennen ist kein Alarm. Es ist ein Erwachen. Mein Körper erinnert sich daran, wie es sich anfühlt, lebendig zu sein.

Wenn das Feuer kommt, atme ich tiefer. Ich lasse die Füße schwer werden, spüre den Boden, die Schwerkraft, die mich hält. Dann kann das Feuer fließen, ohne mich zu verbrennen. Es durchströmt mich, reinigt, wärmt, öffnet Räume, die lange verschlossen waren.

Ich bin eine brennende Amazone – nicht, weil ich kämpfe, sondern weil ich fühle. Weil ich das Feuer in mir nicht mehr fürchte. Das ist Regulation. Das ist Heilung. Wenn das Nervensystem nicht mehr gegen das Leben ankämpft, sondern mit ihm schwingt. Feuer und Erde. Bewegung und Ruhe. Brennen und Atmen.

Wenn das Feuer im Körper spürbar wird, ist das kein Alarm – es ist Erinnerung. An deine Lebendigkeit. An das, was dich durchströmt, wenn du dich traust, nicht länger zu kühlen, sondern zu fühlen.