Ich sitze still neben ihm und spüre die leise Ruhe, die über den Raum kommt. Jeder Atemzug, der langsam flacher wird, erzählt von einem Loslassen. Nicht nur vom Körper, sondern von allem, was nicht mehr dient – alten Mustern, Beziehungen, Sorgen, inneren Kämpfen.
Sterben ist ein Spiegel für das Leben: bevor etwas Neues entsteht, muss Altes losgelassen werden. Manchmal stirbt eine Beziehung, eine Gewohnheit, eine Kondition in uns, damit Raum für etwas anderes entsteht – sanft, lebendig, offen.
Ich beobachte, wie mein eigenes Nervensystem aufhört, gegen das Loslassen anzukämpfen. Wie Ruhe und Weichheit sich in mir ausbreiten, weil das Leben, das gerade geht, Platz macht für das, was kommen will. In diesen Momenten wird sichtbar: Regulation, Frieden, Kreativität – all das erwächst aus dem Mut, loszulassen. Loslassen ist nicht das Ende. Es ist die Einladung zur Transformation.
„Bevor Neues entstehen kann, muss Altes losgelassen werden – und in diesem Loslassen findet das Nervensystem seine Ruhe.“
Eine Achtsamkeitsübung fürs loslassen:
Setze dich oder lege dich bequem hin. Schließe die Augen und spüre deinen Körper.
1. Loslassen üben
Atme tief ein… und langsam aus. Stelle dir vor, dass mit jedem Ausatmen etwas Altes geht: ein Gedanke, eine Beziehung, ein Zustand, der nicht mehr dient.
2. Platz schaffen
Mit jedem Atemzug wird Raum frei – in deinem Körper, in deinem Nervensystem, in deinem Leben. Dieser Raum ist still, offen, bereit für Neues.
3. Heimkehr und Neubeginn
Spüre, wie Ruhe, Weichheit und Weite in dir entstehen. Alles, was gegangen ist, hat dir diesen Moment geschenkt. Alles, was kommt, wird hier Platz finden – in deinem Körper, in deinem Herzen, in deinem Leben.
4. Integration
Bleibe ein paar Atemzüge in diesem Zustand. Atme bewusst und spüre: Loslassen ist nicht Verlust, sondern Vorbereitung. Jede Zelle deines Nervensystems erinnert sich: Frieden entsteht durch Erlauben. Neues entsteht durch Loslassen.


