Raum halten, Raum geben, Raum erlauben: eine Einladung zur Selbstreflexion
Es gibt diese Momente, in denen ich morgens ganz bei mir bin – voller Ruhe, Liebe und Wertschätzung. Ich fühle mich verbunden, klar und getragen. Und dann gehe ich in Begegnung mit anderen Menschen.
Manchmal verändert sich mein Raum dann ganz schnell. Er wird durchzogen von anderen Stimmungen, unausgesprochenen Erwartungen oder Spannungen. Plötzlich fällt es mir schwer, bei mir zu bleiben. Ich merke, wie ich mich anstrenge, die Harmonie zu halten, genervt reagiere oder mich zurückziehen möchte.
Gerade in Gruppen zeigt sich, wie unterschiedlich Menschen mit Raum umgehen: Manche nehmen ihn sofort an, andere lehnen ihn ab oder überspielen ihn. Jede Reaktion hat ihren Platz – und doch macht es etwas mit der Atmosphäre. Es wird herausfordernd, Verbindung zu halten und die Schwingung im Raum zu tragen.
Das ist nicht falsch, sondern ein Spiegel dafür, wie sensibel unser innerer Raum auf das Außen reagiert. Es macht bewusst, wie wichtig es ist, den eigenen Raum zu kennen und immer wieder zu klären. Denn der äußere Raum ist oft ein Ausdruck des Inneren.
Raum zu halten bedeutet, präsent zu bleiben – auch wenn es unbequem wird. Raum zu geben heißt, anderen Platz zu lassen für ihre Art, im Raum zu sein. Raum zu erlauben bedeutet, Vielfalt zuzulassen, ohne etwas verändern zu wollen.
Wie präsentierst du deinen Raum – nach innen und nach außen?
Wie gelingt es dir, deinen Raum zu bewahren, auch in Begegnung mit anderen?
Und wie kannst du Raum für andere lassen, ohne dich selbst zu verlieren?