Es ist Wut in mir.
Groß. Laut. Brennend.
Nicht zu zähmen, nicht zu ignorieren.
Sie richtet sich gegen die Dummheit,
gegen die Arroganz,
gegen das Treten nach unten.

Ich sehe, wie Menschen versagen –
nicht im Fallen,
sondern im Hinsehen.
Ich spüre die Ohnmacht,
wenn Schwäche nicht gehalten,
sondern ausgenutzt wird.

Die Ungerechtigkeit schreit.
Sie tobt durch meine Zellen.
Ich will brüllen, rütteln, aufreißen,
will der Welt ein anderes Gesicht verpassen.

Und gleichzeitig weiß ich:
Ich habe diesen Weg gewählt.
Ich habe den Stein ins Rollen gebracht.
Ich habe den Raum geöffnet,
in dem Wandel geschehen darf.

Und plötzlich steht sie da –
die Kutsche.
Früher als gedacht.
Zu früh vielleicht,
denn ich hatte noch auf den Zug gehofft,
auf etwas Verspätung,
auf ein wenig Aufschub.

Aber das Leben fragt nicht nach meinem Fahrplan.
Es ruft mich. Jetzt.
Mitten hinein in das Chaos,
mitten in mein Brennen,
mitten in diesen Sturm aus Wut und Weite.

Ich weiß:
Die sanfte Welle ist da.
Auch wenn es gerade nicht danach aussieht.
Auch wenn mein Herz hämmert und mein Atem kurz ist.
Sie ist da –
unter all dem Lärm.
Sie trägt mich.

Ich lerne,
auch in der Wut nicht unterzugehen.
Ich lerne,
auch die Ungerechtigkeit nicht mit Bitterkeit zu beantworten.
Ich lerne,
diesem offenen, wilden Raum zu trauen,
der nichts verspricht –
und doch alles hält.

Mein Sankalpa:
Ich bin bereit, auch meine Wut zu halten.
Ich bin bereit, in der Weite zu stehen,
nicht wissend, nicht sicher,
aber fühlend – wach – lebendig.

Ich lasse mich tragen von dem, was mich ruft.
Ich vertraue der Bewegung,
auch wenn sie nicht planbar ist.
Ich bleibe bei mir,
mit all dem, was in mir lebt.

Und ich gehe weiter –
mit offenem Herzen,
mit klarem Blick,
und mit dem Mut,
diesem Leben wirklich zu begegnen.