Mit Herzklopfen möchte ich heute meine Geschichte erzählen. Diese Geschichte begann mit Herzklopfen vor Scham, Hilflosigkeit und dem Gefühl von Versagen. Ich habe viele Geschichten zu erzählen die Herzklopfen bereiten aus schönen, traurigen und besonderen Momenten heraus. Dieses ist eine Geschichte die ich so noch nie erzählt habe, da ich nicht gedacht hätte das sie immer noch so viel Einfluss hat auf mein Sein und meinen Glauben an mich Selbst.
Ich war gerade erst 11 Jahre alt, als ich im Musikunterricht nach vorne kommen sollte um für meine Musik Note vor der Klasse zu singen. Mutig ging ich nach vorne, doch mein Herz schlug mir bis zum Hals. Ich öffnete meinen Mund und es kam nichts heraus, so sehr ich auch wollte es kam kein Laut, kein Ton, keine Melodie, kein Gesang aus mir. Ich spürte wie das Blut in meinen Kopf stieg und dann hörte ich nur noch das Kichern der Mitschüler und die Worte der Lehrerin brannte in meinem Herzen „ Sechs Setzen – das war ja ein totaler Reinfall. Du bist begriffsstutzig und kannst es einfach nicht umsetzten“. Der Pfeil und das Gefühl vom Versagen habe ich tief verankert. Über die Jahre habe ich gelernt umzusetzen, habe es mir und auch anderen immer wieder bewiesen und die Geschichte und das Gefühl geriet immer mehr in den Hintergrund – außer wenn jemand mich aufforderte nach vorne zu kommen und meinen Song zu singen – da verfiel ich zuerst immer erstmals in eine Starre.
Dieses Gefühl ist wieder nach oben gekommen, es zeigt sich und ich fühle es gerade noch einmal. Es ist kein schönes Gefühl und es schmerz immer noch, außer das ich weiß das es nicht mehr die Wahrheit ist und auch nicht mehr meine Geschichte die ich leben möchte. Warum ist es wiedergekommen, weil ich in mich investiert habe, weil ich weiß wie viel Potenzial in mir steckt und ich anderen gerne zur Seite stehen möchte um Ihre Geschichte zu ändern. Warum erzähle ich das? Vor Jahren habe ich eine wirklich interessante Dokumentation gesehen. Es ging darum wie man Menschen aus ihrer und gesellschaftlicher Sicht unmöglichen Situation herausgeholfen hat. Ich habe mir immer vorgestellt in einem Projekt mitwirken zu können und nun ist es soweit und ich habe diese Gelegenheit bekommen und nicht nur ich möchte an diesem Projekt wachsen sondern auch die direkt in diesem Projekt die Hauptrolle spielen.
Warum ist es mir so wichtig? Weil meine Geschichte aus dem Klassenzimmer findet immer noch statt in den heutigen Schulen! Ich habe es selber erlebt, meine Kinder mussten es erfahren und viele andere Kinder da draußen erfahren es und werden in Ihrem Trauma allein gelassen.
Es war ein langer Prozess von meinen Techniken loszulassen, zu verstehen was ich da loslassen sollte damit ich das machen kann was mir am Herzen liegt. So ein Prozess kann manchmal etwas länger dauern, die Geduld, die Ausdauer und das immer wieder Aufstehen habe ich gelernt und mit einer gewissen Disziplin und viel Urvertrauen stehe ich jetzt aufrecht und SING MY SONG!
BE THAT CHANGE das du für dich, in dir, um dich herum in dieser Welt sehen möchtest. Ich danke allen meinen Begleitern für Euer SEIN und ich danke mir selbst das ich meinem EGO auf die Spur gekommen bin, das ich mich fühlen kann und das ich Nein sagen konnte zum Alten Gefühl und JA sage zu mir und ich Selbst Sein kann ohne mich hinter einer Fassade zu verstecken. Ich danke euch für die Zeit, fürs Lesen und bin einfach nur DANKBAR für das Gefühl was ich gerade in meinem Herzen trage.