Gefühle verändern ihre Wirkung auf uns, indem wir sie wahrnehmen und den momentanen IST Zustand akzeptieren. Stellen wir uns vor, Gefühle sind wie Wasser und unser Körper ist ein Flussbett.
Wenn wir anfangen, das Wasser zu stauen, steigt der Wasserspiegel und entweder tritt das Wasser über die Ufer oder der Damm bricht unter dem Druck.
Die Intensität von Gefühlen kann reduziert werden, indem wir sie wahrnehmen, ohne sie zu bewerten, und im besten Fall in einem sicheren Raum kommunizieren, ohne großes Drama und ohne eine lange Geschichte darum herum zu weben. Wie machen wir das? Indem wir wahrnehmen, akzeptieren und nicht bewerten, schaffen wir einen Zwischenraum und können zu Beobachter(innen) werden.
Wenn wir erst mal nicht mehr Spielball unserer Gefühle, sondern in der Beobachterrolle bleiben, schaffen wir es zu agieren, anstelle von reagieren. Gefühle und ihre Wirkung können so aus einer anderen Perspektive wahrgenommen werden.
Indem wir so mit unseren Gefühlen umgehen, gewinnen wir Distanz zu den unbewussten Beziehungen, mit denen wir uns selbst und der Welt begegnen.
In der heutigen Zeit ist es Zunehmens wichtig, sich getrennt von der Welt wahrzunehme, so dass wir uns weniger fremdbestimmt fühlen, und wir von Situation zu Situation selbst über unser Verhalten entscheiden können.
Wir erlauben uns damit einen viel größeren Spielraum, um zu entscheiden, ob wir es unsere eigenen Gefühle sind, ob wir uns damit verbinden möchten oder nicht.
Dies führt zu einem Gefühl der inneren Zufriedenheit mit uns selbst und der Welt. Es entsteht eine sich allmählich vertiefende Ruhe aus und in uns selbst. Sie schafft Gelassenheit und Zuversicht.
So gesehen sind Gefühle weder sinnvoll noch sinnlos, weder gut noch schlecht. Sie SIND EINFACH und haben ihre Berechtigung.
Es kommt also darauf an, welche Geschichte wir um die Gefühle herum weben, wie wir ihnen begegnen, was sie in uns berühren oder bewegen.
Kannst Du Deine Gefühle, ohne Drama und ohne Bewertung, aus der Essenz heraus mit anderen teilen?