Heute spüre ich keine Welle der Inspiration, kein starkes Aufbäumen. Nur eine sanfte Erschöpfung, ein Ruhen in dem, was ist. Und doch liegt gerade darin eine leise, stille Kraft. Denn ich merke: Ich habe etwas bewegt. Ich habe meine Sicherheit verschoben.

Früher habe ich sie an äußeren Säulen festgemacht: an Menschen, an Orten, an Dingen. An dem Partner, der Familie, dem Haus, dem Job, der Yoga Raum, dem gewohnten Umfeld. Sie haben mir Halt gegeben, einen Boden, eine Struktur. Doch gleichzeitig haben sie mich gebunden. Meine Sicherheit war ihnen anvertraut, lag außerhalb von mir.

In den letzten 24 Tagen – während meiner Sonnengrußreise zu mir selbst – habe ich begonnen, diese Sicherheit neu zu verorten. Ich habe ihr die Macht entzogen, die ich vorher nach außen abgegeben hatte. Stattdessen habe ich sie behutsam nach innen geholt. Schicht für Schicht, Atemzug für Atemzug.

Ich habe erkannt: Das Gefühl von Sicherheit ist dann am tiefsten, wenn es von innen kommt. Wenn mein Stammhirn – der älteste Teil meines Seins – die Energie von Geborgenheit trägt. Wenn meine Wurzeln nicht nur im Außen verankert sind, sondern tief in mir selbst.

Ja, es ist gut, äußere Sicherheit zu haben. Ein Zuhause, eine Hand, die mich hält, ein Platz, an den ich zurückkehren kann. Doch was passiert, wenn diese Säule wankt? Wenn der Partner geht, die Familie zerbricht, das Haus verkauft werden muss, der Job verloren geht?

Dann bleibt nur eines: die Sicherheit in mir. Das Vertrauen, dass ich mich halten kann. Die Gewissheit, dass mein Herz weiß, wo es hinwill. Die Sanftheit, mit der ich mir selbst begegne, auch wenn alles andere fällt.

Vielleicht ist genau das die leise Botschaft dieses Tages: Dass ich mich heute nicht antreiben muss. Dass kein großer Impuls nötig ist. Dass die größte Sicherheit manchmal darin liegt, einfach da zu sein. Mit allem, was ist.

Ich verschiebe meine Sicherheit. Von außen nach innen. Von Dingen zu Sein. Von Kontrolle zu Vertrauen. Und während ich weiter meinen Weg gehe, weiß ich: Jeder Sonnengruß war ein Schritt zurück zu mir.
Jede Bewegung eine neue Verwurzelung. Jeder Tag ein kleines Loslassen der äußeren Abhängigkeit.

Ich beginne, mich selbst zu tragen. Und vielleicht – ganz vielleicht – bin ich genau jetzt sicher.