Warum ich schreibe. Und was das mit uns allen zu tun hat.

In letzter Zeit höre ich öfter, meine Texte klängen traurig. Manche sagen: „Du hast wohl noch einiges aufzuarbeiten.“ Andere fragen vorsichtig, ob alles in Ordnung ist.

Ich verstehe das. Es ist ungewohnt, jemandem beim Fühlen, Wandeln und Denken zuzusehen – sichtbar, ehrlich, ungefiltert. Doch ich schreibe nicht, weil ich Hilfe suche.
Ich schreibe, weil ich fühle. Und weil ich glaube, dass auch andere fühlen – oft ohne Worte dafür zu finden.

Meine Worte wollen kein Mitleid. Sie wollen Verbindung. Ich schreibe, um sichtbar zu machen, was in mir lebt. Nicht aus Mangel, sondern aus einem tiefen Bedürfnis nach Echtheit.

Ja, da ist Traurigkeit. Da ist auch Wut. Aber nicht als Defizit – sondern als Ausdruck von Lebendigkeit. Ich bin ein Mensch. Ich bewege mich zwischen Licht und Schatten, zwischen Mut und Zweifel, zwischen Hoffnung und Erschöpfung.

Gerade diese Gefühle tragen eine enorme Kraft in sich: Potenzial für Heilung, Tiefe, Leichtigkeit und Dankbarkeit. Wenn wir lernen, über unsere Gefühle zu sprechen – respektvoll, ehrlich, ohne Bewertung – dann entsteht Raum. Raum für mehr Frieden. Für mehr Miteinander. Für mehr Menschlichkeit.

Ich glaube nicht an das Bild von Menschen, die „fertig“ sind. Ich glaube an Menschen, die sich zeigen. In ihrer Tiefe. In ihrem Ringen. In ihrer Schönheit.

Echte Kommunikation ist für mich ein Akt der Verbundenheit. Ein Sich-Zeigen. Ein Mit-teilen. Nicht, um zu erklären oder zu überzeugen – sondern um das Unsichtbare fühlbar zu machen. Wenn dich meine Worte berühren, dann war es richtig, sie zu teilen.

Danke, dass du mitliest.
Danke, dass du mitfühlst.
Danke, dass du da bist.