Wenn sich das innere Bild verändert – eine Einladung zur gelebten Wertschätzung
Es gibt Momente, da kippt etwas. Nicht dramatisch. Nicht laut. Eher wie ein inneres Umschalten. Etwas, das vorher selbstverständlich schien, wirkt plötzlich fremd. Und etwas anderes, das lange im Hintergrund gewartet hat, tritt sanft ins Licht. So beginnen innere Bilder sich zu wandeln.
Viele von uns tragen alte Bilder in sich – über sich selbst, über das Leben, über ihren Platz in dieser Welt. Manchmal sind es Bilder, die wir früh übernommen haben. Bilder, die aus Erfahrungen geboren wurden, aus Erwartungen, aus Anpassung. Und obwohl sie uns lange getragen haben, merken wir irgendwann: Sie engen uns mehr ein, als dass sie uns halten.
Wertschätzung beginnt genau hier – nicht als Konzept, sondern als gelebter Prozess. Als feine Bewegung in uns, die sagt: Ich sehe mich. Ich spüre mich. Ich darf mich neu betrachten. Und manchmal braucht es dafür ein Gegenüber. Einen Raum. Eine Unterstützung, die uns hilft, das zu erkennen, was in uns längst angelegt ist – aber vielleicht überdeckt war von Selbstzweifeln, Perfektionsansprüchen oder altem Schmerz.
Oft leben wir mit inneren Bildern, die glitzern, aber keinen Boden haben. Sie versprechen viel – und lassen uns am Ende leer zurück. Wie Brausepulver, das laut zischt, aber nicht nährt. In solchen Momenten dürfen wir innehalten. Forschen. Spüren: Was will ich wirklich von mir sehen? Und: Was wäre, wenn mein Bild von mir selbst weich und würdevoll wäre – statt glänzend und anstrengend?
Gold ist ein Bild, das sich in solchen Momenten zeigen kann. Kein lautes, strahlendes Gold – sondern warmes, lebendiges, durchwirktes Gold. Nicht als Schmuck, sondern als innerer Boden. Eine Essenz, die bleibt. Eine Erinnerung daran, dass unser Wert nicht von außen bestätigt werden muss, sondern von innen leuchten darf.
Manchmal braucht es den Atem, die Bewegung, die Musik. Etwas, das uns zurückbringt in den Körper. In die Stille unter den Gedanken. Damit wir nicht nur „anders denken“, sondern wirklich anders fühlen. Verkörpern. Sein. Und manchmal braucht es auch die Bereitschaft, sich zu verabschieden von alten Geschichten. Sich nicht länger durch die Augen anderer zu sehen. Sondern aus der eigenen Weite heraus.
Wertschätzung ist keine Geste, die wir lernen müssen. Sie ist ein inneres Erinnern. Ein sanftes Wieder-in-Kontakt-Kommen mit der Würde, die in jedem Menschen wohnt. Sie beginnt leise. Aber sie verändert alles.
Impuls zum Innehalten
Was ist das Bild, das du in dir trägst – über dich, über deinen Wert, über deinen Platz in dieser Welt?
Und was wäre, wenn du es sanft hinterfragen dürftest – nicht mit Kritik, sondern mit Neugier?
Schließe einen Moment die Augen.
Spüre deinen Atem.
Erlaube dir, das alte Bild wie Brause auf der Zunge zergehen zu lassen.
Und dann warte. Lausche.
Welches neue Bild möchte sich zeigen?
Vielleicht ist es leise. Vielleicht ist es ungewohnt.
Aber vielleicht ist es auch genau das, was dich trägt.
Gold glänzt nicht immer.
Manchmal ist es einfach nur warm.
Und echt.
Wie du.