„Wahre Nähe entsteht nicht durch Worte,
sondern durch das stille Einverständnis zweier Herzen,
sich gegenseitig zu halten –
genau so, wie sie gerade sind.“
Manchmal gibt es Tage, da fühlt sich alles roh an. Offen. Durchlässig. Wie eine frisch freigelegte Wunde oder wie ein weiches Blatt, das im ersten Licht des Morgens zittert.
Ich bin berührbar heute. Sanft. Nah am Wasser gebaut. Nicht weil etwas „nicht stimmt“ – sondern weil alles stimmt. Weil ich fühle. Weil ich lebe.
Diese Woche war voller Begegnungen. Mit Menschen, die ihre Angst kaum in Worte fassen konnten. Mit Menschen, die ihr Herz für einen Moment weit geöffnet haben.
Und ich habe gespürt: Wir müssen nicht immer reden. Manchmal sprechen die Augen. Manchmal der Raum zwischen den Worten.
Und dann kam plötzlich ein Bild: Meine Kinder, wie sie im Matsch spielten – glücklich, frei, vollkommen genügsam. Wir hatten Platz, ein großes Haus, einen großen Garten und doch haben sie sich den kleinsten Raum gewählt, um Welten zu erschaffen. Sie waren Best Buddies. Fast wie Zwillinge – nur 15 Monate getrennt, doch in ihrem Wesen verbunden wie eine Seele in zwei Körpern.
Ich sehe sie wieder: Wie sie im Wohnzimmer Fahrradfahren lernen und ihre Runden drehten. Wie sie die Fenster bemalten mit ihren Fantasien. Mit den Hühnern unterm Arm den Garten erkunden. Den Kaninchen und Meerschweinchen einen guten morgen Kuss auf die Stirn hauchen. Wie sie auf dem Küchentisch saßen während ich kochte – ganz nah bei mir, im warmen Duft des Alltags, im sicheren Nest unseres gemeinsamen Seins.
Und all das macht mich weich. Dankbar. Still.
Manchmal ist Nähe nicht das, was wir sagen
Sondern was wir fühlen, wenn wir einfach nur da sind
Miteinander.
Im Jetzt.